2.
Benefizkonzert
Um
halb sechs Uhr konnte man die Besucher noch an einer Hand
abzählen, die am Sonnabend, dem 23. Januar 2010 in die ev. Kirche
am Sterndamm gekommen waren. Hatten wir nicht genügend Werbung
für das Konzert und den guten Zweck gemacht? Doch – wir
hatten! Zum Beginn um 18 Uhr waren alle Plätze besetzt – wie
zu Weihnachten. Und wie schon das erste Benefizkonzert im Juni 2009
wurde auch dieses Konzert ein herausragendes Ereignis im Kulturleben
Johannisthals.
Wieder musizierte das Collegium Musicum Berlin, bestehend aus
Studentinnen und Studenten aller Fachrichtungen der Freien und
Technischen Universität Berlin, unter der Leitung von Prof.
Manfred Fabricius. Diesmal stellte sich der Kammerchor vor, Mitglieder
des Orchesters begleiteten ihn bei der Kantate von Fanny Hensel. An der
Orgel spielte virtuos Martin Fehlandt, der Kantor der Ev. Kirche
Johannisthal.
Als erstes erklang die Motette von Johann Sebastian Bach „Jesu,
meine Freude“ für fünfstimmigen Chor. Der Text
vermittelt die Hinwendung zum Geist Jesu, der über alle
Traurigkeit triumphiert - „Dennoch bleibst du auch im Leide /
Jesu, meine Freude“.
Es folgten Stücke der drei „Sch“ aus der Barockzeit:
von Samuel Scheidt „Fantasie für Orgel“, von Johann
Herrmann Schein eine sechsstimmige Motette und von Heinrich Schütz
Teil III der „Musikalischen Exequien“ für zwei im Raum
verteilte Chöre, was zu einem beeindruckenden Klangerlebnis
führte.
In der Pause wurden von Gemeindegliedern liebevoll vorbereitete Imbisshäppchen und Getränke angeboten.
Es folgten vier Motetten des französischen Komponisten Maurice
Duruflé (1902-1986) und anschließend von Rudolf
Mauersberger „Wie liegt die Stadt so wüst“ – der
Trauermarsch, den er nach der Zerstörung Dresdens im Februar 1945
komponierte. Das Chorwerk wurde so berührend dargeboten, das es
das sensible Publikum zu einer Schweigeminute bewegte – ehe sich
die Spannung durch den Beifall löste.
Tod und neues Leben folgen oft dicht aufeinander. Und so erklang zum
Abschluss Musik von Fanny Hensel, der Schwester Felix Mendelssohn
Bartholdys – das für ihre Hochzeit komponierte
„Prelude in F für Orgel“ und der freudige
„Lobgesang“ für Chor und Orchester zum 1. Geburtstag
ihres Sohnes Felix Ludwig Sebastian Hensel.
Durch den anhaltenden Beifall wurden die Sänger zu einer Zugabe
animiert. Die Musik hat die anwesenden Johannisthaler bewegt und
vereint. Dank an die Musiker für das Geschenk dieses
wunderschönen Abends, Dank an alle Gemeindeglieder, die diesen
Abend vorbereitet haben, und Dank an die Besucher für die 1640
€ zur Erhaltung und Sanierung des historischen
Kirchengebäudes in Johannisthal.
Regina Burow, Förderverein Ev. Kirche Johannisthal
Konzertprogramm